29.09.2013 | Zusammenarbeit hat viele Facetten – das zeigten die Beiträge und Diskussionen auf der 5. Engineering- und IT-Tagung der IG Metall vom 24. bis 26. September in Berlin. Dieses Jahr zu Gast bei Siemens, tauschten sich fast 300 Ingenieurinnen und Ingenieure, IT-Experten, Betriebsräte und IG Metall-Beschäftigte zu Aspekten von der Gestaltung der Arbeitsplätze und mobiler Arbeit über gesundheitsfördernde Arbeitsstrukturen bis hin zur internationalen Zusammenarbeit aus.
Mit besserer Zusammenarbeit – in den Betrieben selbst, aber auch mit Dienstleistern und über Ländergrenzen hinweg – will die IG Metall den Herausforderungen der globalisierten Arbeitswelt entgegentreten. "Wir müssen Einfluss nehmen auf die externe Vergabe von Entwicklungsaufgaben und die Konditionen von Werkverträgen", forderte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, in ihrer Eröffnungsrede. Denn trotz Erfolgen in der Bindung von Betrieben an Tarifverträge und der Gewinnung von fast 11.000 Ingenieuren und 19.000 Studierenden als neue Mitglieder seit Beginn der ersten Engineering-Projekte im Jahr 2008 versuchten die Unternehmen weiterhin im großen Stil, Tarifverträge zu umgehen.
Immer noch rechneten Arbeitgeber vor, dass die Gehälter in Indien und China niedriger seien. Auch die Informationstechnik treibe die weltweite Verteilung der Wissensarbeit voran. "Entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind aber nicht möglichst niedrige Entgelte, sondern Innovationsfähigkeit und Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen", betonte Benner. Höheres Tempo und der Zugriff auf eine potenziell unendliche Anzahl von Arbeitskräften erfordere ein demokratisches, soziales und ökologisches Leitbild für die Digitalisierung von Produktion und Dienstleistung. Nur so könne man der "Wirtschafts-Triade USA, Europa und China" eine gewerkschaftliche Antwort entgegensetzen.