Wer Fachkräftemangel beklagt muss den Nachwuchs fördern. Um hochqualifizierte Fachkräfte für den eigenen Bedarf auszubilden, bieten immer mehr Unternehmen duale Studienplätze an. Im harten Wettbewerb um die Talente, die zukünftig in den Betrieben arbeiten werden, hat die Wirtschaft erkannt, dass das Angebot des dualen Studiums große Vorteile bietet. Diese Studienform bildet Akademiker mit betrieblichem Hintergrund aus. Sie kennen den Ausbildungsbetrieb, die Abläufe und Besonderheiten und haben damit eine hohe auf den Betrieb bezogene Fachkompetenz.
Das duale Studium ist aber auch eine anspruchsvolle Ausbildung, es bedeutet durch die Zweigleisigkeit eine Doppelbelastung. Da ist es selbstverständlich, dass Unternehmen gute Ausbildungs- und Studienbedingungen schaffen, um sich um die Fachkräfte zu bemühen. Klare Bedingungen ohne Einzelfall-Wirrwarr werden durch Tarifverträge gestaltet. Daher setzt sich die IG Metall in der aktuellen Tarifrunde 2012 für einen Flächentarifvertrag für dual Studierende ein. Gute tariflich geregelte Bedingungen gibt es nämlich in Niedersachsen nur im metallverarbeitenden Handwerk und bei der Volkswagen AG, bei Mahr und Sartorius in Göttingen sowie bei Elster in Osnabrück.
Für die dual Studierenden fordert die IG Metall:
Die Orientierung der Vergütung an der tariflichen Ausbildungsvergütung gestaffelt nach Ausbildungsjahren.
Die vollständige Übernahme der Beiträge und Gebühren, die im Studium entstehen, und anfallenden Fahrtkosten sowie die Bereitstellung von Arbeitsmitteln.
geregelten Urlaubsanspruch und die Urlaubsvergütung sowie die Freistellung zu den abzuleistenden Prüfungen an der Hochschule.
Die unbefristete Übernahme in ein angemessenes Vollzeitarbeitsverhältnis nach dem bestandenen Hochschulabschluss
Eine koordinierte Studien- und Ausbildungsorganisation, durch sinnvoll abgestimmte Arbeitszeitregelungen, Entgeltfortzahlung und weitere Bestimmungen gemäß dem Flächentarifvertrag.