7. Abbrecherquote verringern

Über 30 Prozent der Studierenden brechen ihr Ingenieurstudium ab. Die Abbrecherquote ist damit wesentlich höher als in anderen Studiengängen. Die Hochschulen haben mit Hilfe gezielter didaktischer Maßnahmen und Beratung Studierende zu unterstützen, so dass sie ihr Ingenieurstudium erfolgreich abschließen können. Das empfiehlt auch der VDI in seiner Stellungnahme "Chancen von Bologna nutzen: Ingenieurinnen und Ingenieure für die Zukunft ausbilden". An den Hochschulen ist dazu ein Umdenken erforderlich. Das Motto heißt: "Coaching statt Rausprüfen".

Mit den überdurchschnittlich hohen Abbrecherquoten in den Studienfächern, wie der Elektrotechnik und dem Maschinenbau sind die Studierenden der Ingenieurwissenschaft die Spitzenreiter in Sachen Studienabbruch. Der Leistungsdruck hält also schon im Hörsaal Einzug.

Betreuung verbessern und bedarfsgerecht fördern

Um möglichst viele Studierende zum Studienerfolg zu begleiten, ist ein verbessertes Betreuungsverhältnis notwendig. Statt an Großveranstaltungen in Hörsälen mit über 400 Kommilitoninnen und Kommilitonen festzuhalten, sollte über alternative Lehr- und Lernkonzepte nachgedacht werden.

Hier ist auch ein Umdenken bei den Hochschullehrerinnen und -lehrern erforderlich. wenn sich jemand für ein technisches Studium entschieden hat, müssen die Hochschullehrerinnen und -lehrer alles daran setzen, ihn oder sie zum erfolgreichen Abschluss des Studiums zu führen. Gerade Studieneinsteigerinnen und -einsteigern aus der Praxis, also Menschen, die beispielsweise nach der Berufsausbildung oder Berufstätigkeit ein Studium aufnehmen, muss die Chance auf bedarfsgerechte Förderung geboten werden. Zudem fehlt es oft an erschwinglichen, einsteigergerechten Lernmaterialien.

Finanzielle Ausstattung der Hochschulen verbessern

Eine derartige Form der aktiven Studienberatung durch die Dozentinnen und Dozenten erfordert aber auch eine entsprechende finanzielle Ausstattung der Hochschulen. Denn wer hunderte von Studierenden betreuen muss, hat kaum eine Chance auf die individuellen Bedürfnisse der Einzelnen einzugehen. Das hat sich durch den doppelten Abiturjahrgang zum Teil noch verschärft und wird auch in den nächsten Semestern Auswirkungen haben. Es bedarf einer verbesserten Finanzierung der Hochschulen, damit zusätzliches qualifiziertes Personal eingestellt werden kann.

Lehre stärker in Berufungspolitik einbeziehen

Nicht nur die fehlenden Mittel stellen ein Problem dar, auch der Frontalunterricht in den Vorlesungen sollte durch Methodenvielfalt und innovative Lehrangebote abgelöst werden. Dazu ist die pädagogisch-didaktische Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unerlässlich. Notwendigerweise muss auch die Berufungspolitik stärker an der Lehre ausgerichtet werden, denn Diejenigen die heute berufen werden, gestalten die Lehre von morgen.

Fazit
Bedarfsgerechte Lehr- und Lernkonzepte, die finanzielle Besserstellung der Hochschulen und ein strukturiertes Coaching für Gruppen oder Individuen führt mehr Studierende zum erfolgreichen Studienabschluss!