Tarifkonflikt bei Q-Cells Tochter Solibro

Über 180 Beschäftigte der Q-Cells-Tochter Solibro beteiligen sich am Warnstreik

15.11.2010 | Bitterfeld-Wolfen - Über 180 Beschäftigte der Q-Cells-Tochter Solibro haben sich am heutigen Montag am ersten Warnstreik im „Solar Valley“ beteiligt. Die Beschäftigten des Herstellers von Dünnschicht-Solarmodulen wollten mit ihrer Aktion der Forderung nach guten Tariflöhnen Nachdruck verleihen. „Wir stehen hier vor dem ‚Solar Valley’“, so der 1. IG Metall-Bevollmächtigte Manfred Pettche, „und fordern die Solibro-Geschäftsführung auf, mit der IG Metall Tarifverhandlungen aufzunehmen.“ Der Betriebsratsvorsitzende von Solibro, Christian Kostyra, betonte: „Die Beschäftigten werden einen tariflosen Zustand und Niedriglöhne nicht länger hinnehmen. Wer Fachkräfte benötigt, muss diese auch angemessen bezahlen.“

Die IG Metall kritisiert seit Jahren, dass in der öffentlich geförderten Solarbranche bis zu 30 Prozent geringere Entgelte gezahlt werden als in der tarifgebundenen Metall- und Elektroindustrie. „Eine Zukunftsbranche wird auf Dauer nicht wettbewerbsfähig sein, wenn sie den Beschäftigten gute Tarifentgelte verweigert. Insofern ist es auch im Interesse der Unternehmen, gute Tarifbedingungen mit der IG Metall auszuhandeln. Das ist das beste Mittel gegen den vielfach beklagten Fachkräftemangel,“ so Hartmut Meine, IG Metall- Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachasen-Anhalt. Die IG Metall erwartet, dass die Geschäftsführung von Solibro auf das Verhandlungsangebot der IG Metall reagiert. Sollte die Geschäftsführung aber nicht reagieren, sind weitere Aktionen geplant. <link download>Bildergalerie vom Warnstreik

Von: kw/igm