3. Technikinteresse der Jugend wecken

Trotz hervorragender Berufschancen entscheiden sich immer noch zu wenig junge Menschen für ein Ingenieurstudium oder für einen technischen Ausbildungsberuf in der Metall- und Elektroindustrie. Die bestehende Werbung für technische Berufe an Schulen und in der Gesellschaft muss dringend verstärkt werden. Die alle zwei Jahre in Hannover stattfindende Ideen-Expo ist dafür ein gutes Beispiel.

Schon in der Grundschule den Spaß an Technik wecken

Nur wer sich für Technik interessiert und Spaß an der Entdeckung hat, wird auch erfolgreich ein Ingenieurstudium absolvieren können und mit Interesse und Energie zum Beispiel in der Entwicklung oder der Konstruktion arbeiten. Dieses Interesse kann gezielt geweckt werden. Leider ist es immer noch so, dass technische Fächer im Laufe der schulischen Laufbahn für Jugendliche nicht attraktiver werden, im Gegenteil. Damit Jugendliche wieder Spaß an der Technik bekommen, bedarf es einer didaktischen Einbettung bereits in den Grundschulen. Möglichkeiten bieten Technikprojekte in Schulen, die in Kooperation mit Hochschulinstituten oder Betrieben durchgeführt werden können.

Gutes Beispiel: Ideen-Expo

Dieses Prinzip verfolgt in großem Stil die zweijährig stattfindende Ideen-Expo in Hannover. Hier können Kinder und Jugendliche spielerisch erfahren, wie Technik und Naturwissenschaften den Alltag begleiten und in kleinen praktischen, physikalischen Versuchen Zusammenhänge begreifen. Ob kleine Schweiß- oder Feilübungen, Experimente in Laboren und interaktive Exponate, die Zugänge zu Technik werden leicht gemacht.

Um immer wieder anzudocken, muss diese Form der Technikvermittlung durchgehalten werden. Mit regelmäßigen Schnuppertagen in der Praxis oder Praktika werden die Einblicke von Schülerinnen und Schülern verstärkt.

Mehr Ausbildungsplätze und gute Berufsperspektiven

Mit einem umfangreichen Ausbildungsplatzangebot im technischen Bereich und der Zusicherung von Berufsperspektiven im Betrieb müssen junge Menschen angesprochen werden, denn ohne Angebot und Information, keine Reaktion! Für die duale Ausbildung, gerade in technischen Gebieten muss aktiv auch in Haupt- und Realschulen geworben werden (siehe Maßnahme "Ausbildungsberufe in der Konstruktion"). Unternehmen müssen qualifizierte Fachkräfte ausbilden und unbefristet übernehmen, um den zukünftigen Bedarf zu decken.

Stipendien-Tarifverträge und das duale Studium in Schulen bewerben

In der Schule sind – zum Beispiel in der 11. Klasse – studieninteressierte junge Leute. Sie brauchen umfangreiche Informationen über das Studiengangsangebot von technischen Fächern und über die Möglichkeiten des dualen Studiums. Unternehmen, die Stipendien-Tarifverträge (siehe Maßnahme "Gute Praktika und Stipendien anbieten") und Tarifverträge für dual Studierende haben (siehe Maßnahme "duale Studiengänge ausbauen"), sollen die Chance erhalten, Schülerinnen und Schüler über gute Bedingungen zu informieren und sie damit für sich zu gewinnen.

Fazit
Technik muss Spaß machen, dann werden junge Menschen sich auch für diese Berufe entscheiden. Wer informiert, das Interesse weckt und sich um Schülerinnen und Schüler mit guten tariflichen Ausbildungsbedingungen bemüht, wird auch Zulauf erhalten!
Roland Schnabel, Ingenieur, Betriebsrats- vorsitzender ZF-Werke Dielingen/Lemförde »Jeder weiß, dass der Facharbeitermangel uns in wenigen Jahren in große Probleme bringen wird. Deshalb haben wir nur die Chance, möglichst viele junge Menschen in technische Berufe zu locken. Ohne lukrative Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen wird es jedoch schwer, das Interesse zu wecken.«